Alljährlich werden die Rehkitze im Frühling von ihren Müttern in Feldern und Wiesen platziert, während diese sich auf Futtersuche begeben. Dieses Vorgehen birgt für die Rehkitze eine grosse Gefahr, da sie in den ersten zwei bis drei Wochen nach ihrer Geburt über einen Drückinstinkt verfügen und sich bei Gefahr flach auf den Boden ducken. Leider trifft diese «Legezeit» auf die «Mähzeit» der Landwirte, sodass sich die Rehkitze durch ihren natürlichen Verteidigungsinstinkt der Gefahr einer «Vermähung» aussetzen. Diese Problematik führt dazu, dass in der Schweiz jährlich mehrere Tausend Rehkitze einen qualvollen Tod erleiden. Ganz genaue Statistiken zu den durch landwirtschaftliche Maschinen verletzten oder getöteten Wildtieren bestehen leider nicht. Bereits heute gibt es aber bereits erprobte Konzepte, um Rehkitze zu retten. Diese Tatenlosigkeit ist unvereinbar mit der Wertschätzung für das Tier und eine Gefahr für das Image der Landwirtschaft.
In einem Vorstoss haben wir den Regierungsrat nach der Möglichkeit zur Schaffung einer Meldepflicht und Massnahmen zur Prävention dieser Rehkitz-Unfälle befragt. Leider will die Regierung weiterhin tatenlos zusehen, da sie unbelegt davon ausgeht, dass die Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten funktioniert. In einigen Fällen mag dies stimmen, dennoch besteht grosses Verbesserungspotenzial, damit in Zukunft nicht mehr tausende Rehkitze den Maschinen zum Opfer fallen.

Wir fordern!
Empfehlungen oder Weisungen für den landwirtschaftlichen Sektor, um die Anzahl der Rehkitztötungen möglichst stark zu senken
Finanzielle Unterstützung für Präventionsmassnahmen, insbesondere für die Aufwände der Jagdgesellschaften im Zusammenhang mit der Rehkitzsuche, technische Vorrichtungen an Mähmaschinen (z.B. Sensoren) oder für die Zusammenarbeit mit dem Verein Rehkitzrettung Schweiz
Eine Meldepflicht bei Rehkitzunfällen (Verletzungen und Tötungen), damit die Wirksamkeit der Massnahmen mit genauen Zahlen messbar ist.
